Katzen sind statistisch gesehen die beliebtesten Haustiere in Österreich. Was Katzenhalter tun können, um das Unfallrisiko des vierbeinigen Lieblings in der eigenen Wohnung so klein wie möglich zu halten.

2.5.2016 (kunid) Eine Umfrage des Linzer Meinungsforschungs-Instituts Spectra ergab, dass rund jeder vierte Bürger hierzulande ein Haustier hat. Die Mehrheit der Haustierbesitzer, nämlich 63 Prozent, teilt ihr Leben mit einer oder mehreren Katzen. Danach folgen mit 42 Prozent die Hundehalter. Vielen Katzenbesitzern oder solchen, die es werden wollen, ist jedoch nicht immer klar, dass es nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch in der eigenen Wohnung oftmals zahlreiche Unfallgefahren für die vierbeinigen Lieblinge gibt.

Es gibt zahlreiche Risiken im Haus, die für eine Katze lebensgefährlich sein können. Das fängt bei Fenstern, Balkontüren und Balkonen an, geht über Katzenhalsbänder, falsches Spielzeug und Plastiktüten bis hin zu für Katzen giftigen Pflanzen und Haushaltschemikalien.

Wann Fenster und Türen zur Falle werden

Immer wieder kommt es beispielsweise zu tödlichen Verletzungen, weil eine Katze versucht, durch ein gekipptes Fenster ins Freie zu gelangen, und dabei eingeklemmt wird. Auch offene Balkontüren oder Fenster können zur Falle werden, wenn Katzen aus großer Höhe herunterstürzen. Auch wenn Katzen normalerweise sehr geschickt und gute Kletterer sind, lassen sie sich schnell beispielsweise durch Vögel oder Insekten ablenken oder sind schreckhaft, sodass sie bei einem geöffneten Fenster oder Balkontüre vom Fensterbrett oder Balkongeländer stürzen können.

Ein Fall aus großer Höhe ist jedoch auch für Katzen lebensgefährlich. Katzenbesitzer sollten daher Fenster oder Balkontüren geschlossen halten, wenn die Tiere in der Nähe sind oder entsprechend beispielsweise mit Kippfenster-Schutzvorrichtungen oder engmaschigen Schutzgittern und -netzen absichern, um solche Unfälle zu vermeiden.

Grundsätzlich ist die gesetzliche 2. Tierhalterverordnung einzuhalten. Unter anderem wird hier gemäß Anlage 1 Nummer 2 „Mindestanforderungen für die Haltung von Katzen“ bestimmt: „Werden Tiere in Räumen gehalten, bei denen die Gefahr eines Fenstersturzes besteht, so sind die Fenster oder Balkone mit geeigneten Schutzvorrichtungen zu versehen.“

Gefährliche Verstecke

Unfallrisiken bergen zudem herumliegende Plastiktüten, offen stehende Schubladen, Schrank-, Waschmaschinen- oder Trocknertüren sowie ungesicherte Abluft- und Heizschächte. Tiere, die sich diese Orte als Versteck auswählen, können sie unter Umständen nicht mehr ohne fremde Hilfe verlassen oder ersticken, wenn sie sich in eine Plastiktüte verkriechen.

Grundsätzlich sollten Katzen nie unbeaufsichtigt in einem Zimmer mit einer brennenden Kerze oder mit einem angeschalteten Bügeleisen sein. Denn zum einen könnten sie sich hieran verbrennen, zum anderen könnten sie durch das versehentliche Umstoßen der Dinge einen Wohnungsbrand auslösen.

Selbst eine mit Wasser gefüllte Badewanne kann zur Todesfalle werden, wenn die unbeaufsichtigte Katze beim Balancieren auf dem Badewannenrand abrutscht und hineinfällt.

Hübsch, lustig, lebensbedrohlich

Es gibt diverse hübsche Halsbänder für Katzen. Doch nicht jedes ist ungefährlich. So kann eine Katze mit dem Halsband beispielsweise an einem Zweig oder einem sonstigen Gegenstand hängen bleiben, und sich so strangulieren. Sinnvoll sind daher, wenn überhaupt nur Katzenhalsbänder, die einen Sicherheitsverschluss haben, der sich im Falle eines Hängenbleibens automatisch öffnet.

Auch bei der Wahl des Spielzeugs sollte man vorsichtig sein. Wer eine Katze dem roten Lichtpunkt eines Laserpointer nachjagen lässt, gefährdet sie erheblich. Denn trifft der Laserstrahl auf das Tierauge, kann es zu einer erheblichen Augenschädigung bis hin zur Erblindung führen.

Ebenfalls gefährlich: Katzen, die unbeaufsichtigt mit Gummibändern oder Wollknäuel spielen, könnten sich darin verheddern und sich schlimmstenfalls selbst erdrosseln. Immer wieder kommt es vor, dass Katzen kleine Objekte wie herumliegende Knöpfe, Heftklammern, Nägel, Reißzwecken oder kleine Kugeln aus Alufolie verschlucken, was ein Gesundheitsrisiko für die Tiere ist.

Was für Katzen giftig ist

Zimmer- und Gartenpflanzen sind zwar häufig schön anzusehen, doch nicht jede Pflanze ist für einen Katzenhaushalt geeignet, da es immer wieder vorkommt, dass Katzen daran knabbern. Folgende Pflanzen sind für Katzen nämlich giftig: Efeu, Alpenveilchen, Azalee, Amaryllis, Calla, Gummi- und Drachenbaum, Dieffenbachie sowie Fensterblatt. Detaillierte Informationen, welche Pflanzen für Katzen gefährlich sind, gibt es in der Regel bei Tierärzten, Tierkliniken oder auch auf entsprechenden Webportalen.

Da Katzen beim Fressen und Trinken häufig nicht wählerisch sind, sollten auch giftige Substanzen für die Tiere nicht erreichbar sein. Dazu zählen Reinigungs-, Desinfektions-, Frostschutz- und Schädlings-Bekämpfungsmittel sowie gedüngtes Gießwasser, aber auch Medikamente für Menschen, wie Schmerz- und Rheumamittel. Leider kann trotz aller Vorsicht immer etwas passieren. Wer sichergehen will, dass die Katze auch nach einem Unfall oder in Notsituationen die Hilfe bekommt, die sie benötigt, ohne dass das eigene Haushaltsbudget über Gebühr belastet wird, kann vorsorgen.

Eine spezielle Krankenversicherung für Katzen, die es im Übrigen auch für Hunde gibt, übernimmt je nach Vertragsvereinbarung den Großteil der Behandlungs- und wenn nötig auch der Operationskosten, abzüglich eines meist kleinen Selbstbehaltes. Mehr Informationen, wie man seinen Vierbeiner am besten absichern kann, gibt es beim Versicherungsexperten.

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