Es gibt nahezu keine Region, die noch nicht von Touristen besucht worden ist. Doch Fernreisen haben nicht nur einen speziellen Reiz, es gibt auch Risiken und Unwägbarkeiten, die sich nur mit einer sinnvollen Urlaubsplanung umgehen lassen.

30.5.2016 (kunid) Wer in ein fernes Land reisen möchte und sich nicht frühzeitig, um die dafür notwendigen Reisedokumente, vorgeschriebenen Impfungen und auch um einen passenden Versicherungsschutz gekümmert hat, muss mit Schwierigkeiten und teuren Folgen rechnen.

Heute ist es unter anderem per Flugzeug oder Schiff kein Problem in die entlegensten Länder der Welt zu reisen. Doch fehlende Dokumente oder eine nicht vom Arzt bestätigte Impfung, die zur Einreise in das gewählte Urlaubsland jedoch notwendig wäre, können Reiseträume schnell zerplatzen lassen. Das Gleiche gilt für eine kurz vor oder während des Urlaubes auftretende Krankheit.

Daher sollte man frühzeitig mit den Reisevorbereitungen beginnen und sich zum Beispiel über die notwendigen Einreisedokumente wie Reisepass und/oder Visum sowie Impfungen und sonstige Formalitäten informieren. In der heutigen Zeit ist es außerdem sinnvoll, die jeweilige Sicherheitslage des Urlaubslandes zu beachten. Entsprechende Reise- und Sicherheitshinweise können im Webauftritt des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres (Außenministerium) abgerufen werden.

Wichtige Einreisedokumente

Beispielsweise ist die Einreise in einige Urlaubsländer, die außerhalb der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums und der Schweiz liegen, nur möglich, wenn der Reisepass zum Zeitpunkt der Ein- oder Ausreise noch beispielsweise mindestens sechs Monate lang gültig ist. Dazu gehören zum Beispiel Barbados, die Bahamas, Brasilien, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Israel, Marokko und Thailand. Andere wie Ägypten, Australien, China, Indien, Kuba, Kenia, die Malediven, Russland und Sri Lanka verlangen zur Einreise neben dem Reisepass zudem ein Visum.

Für die Einreise in die USA wird neben dem Reisepass eine Onlineregistrierung (Electronic System for Travel Authorization = ESTA) benötigt. Welche Einreisedokumente je nach Land benötigt werden, kann online beim Außenministerium nachgelesen werden. Grundsätzlich zu beachten ist, dass die Erstellung oder Verlängerung eventuell notwendiger Ausweise und Dokumente wie Reisepass, Visum und Impfpass unter Umständen einige Wochen in Anspruch nehmen kann.

Bei vorgeschriebenen oder empfohlenen Impfungen ist zudem zu bedenken, dass einige Impfstoffe erst nach mehreren Wochen wirken, und es deswegen notwendig sein kann, dass eine solche Impfung bereits drei bis vier Monate vor dem eigentlichen Reiseantritt beim Arzt durchgeführt wird. Auskünfte darüber, welche Impfungen für das jeweilige Reiseziel wichtig sind, gibt es beim Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs, beim Außenministerium, beim Arzt oder beim nächstgelegenen Institut beziehungsweise Ordination für Reise- und/oder Tropenmedizin.

Kostenrisiken mindern

Des Weiteren sollte geprüft werden, ob der bestehende Versicherungsschutz für die Reise ausreichend ist. Im Webauftritt des Außenministeriums ist beispielsweise zu lesen, dass in Ländern, die kein Sozialversicherungs-Abkommen mit Österreich haben, der Abschluss einer Zusatzversicherung für den Krankheitsfall und Krankentransport dringend angeraten wird.

Grundsätzlich ist bei allen Auslandsreisen eine Reisekranken-Versicherung wichtig. Denn es besteht in fast allen Ländern im Krankheitsfall ein hohes Kostenrisiko, da viele Kosten nur zum Teil oder überhaupt nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden. Zudem wird ein Krankenrücktransport aus dem Ausland, der mehrere Tausend Euro kosten kann, in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Doch es gibt noch andere Kostenrisiken auf der Reise, die sich mit einer passenden Versicherungspolizze minimieren lassen. Eine bestehende Reiserücktritts- und Reiseabbruch-Versicherung übernimmt beispielsweise die anfallenden Stornogebühren, wenn der Reisende aus versicherten Gründen wie einem erlittenen Unfall oder einer unerwartet eingetretenen Krankheit die Reise nicht antreten kann. Wenn vereinbart, werden im Versicherungsfall auch die Kosten für einen Reiseabbruch, zum Beispiel für einen außerplanmäßigen Rückflug bezahlt.

Täglicher Schutz – auch auf Reisen

Zwar werden manche Versicherungsverträge nicht speziell für Reisen abgeschlossen, doch sie bieten nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland einen wertvollen Schutz für die versicherte Person. So gilt eine private Unfallversicherung in der Regel weltweit. Bei anderen Polizzen wie der privaten Haftpflicht-Versicherung, die zum Teil in der Haushaltsversicherung inkludiert ist, sollte geprüft werden, ob der Versicherungsschutz auch im gewünschten Urlaubsland besteht, denn manche Verträge sind beispielsweise auf Europa beschränkt.

Eine Erweiterung des Geltungsbereichs ist häufig gegen einen kleinen Aufpreis möglich. Bei einem Beratungsgespräch mit einem Versicherungsexperten kann geklärt werden, welche Urlaubsrisiken bereits über bestehende Versicherungsverträge abgedeckt und welche über einen zusätzlichen Versicherungsschutz abzusichern sind, damit man beruhigt und sorglos verreisen kann.

Experten empfehlen Reisenden, Kopien der wichtigsten Dokumente wie Reisepass und Flugticket für den Fall des Verlustes mitzunehmen. Zudem sollten sie wichtige Notrufnummern, zum Beispiel die Sperrnummer für die Kreditkarte sowie die Adresse und Telefonnummer der österreichischen Auslandsvertretungen auf Reisen dabeihaben. Das Außenministerium bietet eine kostenlose App, die darüber informiert, wie sicher das Urlaubsland ist, wie man auf Reisen im Notfall die nächste Botschaft oder das nächste Konsulat erreicht, und was bei Passverlust oder plötzlicher Krankheit zu tun ist.